Das erste Buch des Nitrats

1
  1. Und siehe, Gott der Herr sandte vier Erzengel aus, die da hießen Christopherus, Simeona, Stefanus und Thomas, zu lehren das Wesen des Wassers, des Bodens und des kleinen Getiers.
  2. Und er sandte sie aus, zu lehren diese Künste das auserwählte Volk, das da wohnte in Kursraumien.
  3. Und sprach zu ihnen, gehet und lehret Sie auch, zu benutzen den chymischen Zauber zur Bestimmung des Nitrats.
  4. Und sie gingen hin und übeten mit dem auserwählten Volk allerlei Künste, sechs Tage lang. In den Nächten aber ruheten sie.
  5. Am Morgen des siebenten Tages aber sprach Stefanus zu den beiden Auserwählten des Volkes Kursraumien und heischte sie: »Gehet hin und bestimmet das Nitrat in den Wassern, wie Gott der Herr euch gelehrt, in den Büchern der chymischen Kunst«.
  6. Daraufhin packte heillose Verwirrung die Auserwählten des Volkes Kursraumien.
  7. Und sie studierten die geheimen Lehren über Stunden und Stunden. Doch es packte sie Verzweiflung, denn sie konnten die Bücher nicht verstehen.
  8. Also eilten sie zu Stefanus und frugen: »Unser Herr und Meister, erkläre uns den Zauber, auf daß wir ihn recht zu gebrauchen wissen«.
  9. Und siehe, Stefanus sprach zu ihnen und sagte: »Schüttet ein halbes Lot der Wasser, vier Lot der scharfen Chymie und ein halbes Lot der aromatischen Chymie in eine Schale und betet für ein Sechstel einer Stunde zu Gott dem Herrn«.
  10. »Anschließend schüttet die Wasser in die heilige Lade des Lichts und drücket den Knopf, der da ist auf der Lade des Lichts«.
  11. »So wollen wir es vollbringen«, sprachen die Auserwählten des Volkes Kursraumien, doch sie waren von schwachem Glauben.
  12. Also lasen sie wiederum in den geheimen Büchern der Chymie, und sie verstanden sie wiederum nicht.
  13. Nachdem sie sich beraten hatten traten sie wiederum vor den Erzengel Stefanus und sprachen: »Herr, in dem Buch steht geschrieben: Schütte fünf Lot der Wasser, vierzig Lot der scharfen Chymie und fünf Lot der aromatischen Chymie zusammen und schüttet dieses in die Lade des Lichts, nachdem Du für ein sechstel einer Stunde zu Gott, Deinem Herrn gebetet hast«.
  14. Und Stefanus ermahnete sie, daß dies aus einer Zeit überliefert worden sei, in der das verderbte Volk verrichtete den Götzendienst um das goldene Kalb.
  15. Daraufhin zeigten sich die Auserwählten des Volkes Kursraumien als gläubig und zogen von hinnen.
  16. Und sie gingen hin und lasen wiederum das Buch der alten Chymie und fielen wiederum vom rechten Glauben ab.
  17. Und traten wiederum vor Stefanus und sprachen: »Fünf, vierzig und fünf Lot der Wasser, scharfen und aromatischen Chymie werden verlangt, erkläre uns dies.« Und Stefanus antwortete und sprach: »Hebet euch hinweg ihr Ungläubigen und tut wie ich euch geheißen, auf daß es euerem Gott wohlgefällig sei«.
  18. Da fiel ein Feuer vom Himmel und Gott, der Herr sprach zu seinen Erzengeln: »Gehet hin in das Land, das da genannt wird Mensa, und stärket euch mit Manna, denn wahrlich, ich sage euch, dieses wird ein hartes Stück Arbeit«.
  19. Und die Erzengel taten, wie Gott, der Herr, sie geheißen und stärkten sich mit Manna.
  20. Als sie nach Kursraumien zurückkehrten, sahen sie, daß es Gott, dem Herrn, gefallen hatte, die Auserwählten von Kursraumien mit einer Hungersnot zu strafen, und dies war ihnen zum Wohlgefallen.
  21. Doch die Auserwählten hatten wiederum in dem alten Buch der Chymie gelesen und waren wiederum vom rechten Glauben abgefallen.
  22. Und sie hatten das Wasser sonder Beachtung der göttlichen Weisheit ohne scharfe und aromatischen Chymie in die Lade des Lichts gegossen.
  23. Und sprachen: »Sehet, wir haben euren Ratschlag besser als gefordert befolgt, und es mag nicht gehen«. Christopherus hub an und frug: »Welcherlei Übel beklaget ihr?«
  24. Und die Auserwählten heulten und klapperten mit den Zähnen und sprachen: »Die Lade des Lichtes mag nicht zu uns sprechen, obwohl wir das Nitrat in dem Wasser der Schalen löseten und in die Lade gossen«.
  25. »Und auch den Knopf bei der Lade haben wir gedrückt, doch sie spricht nicht zu uns«.
  26. Und Stefanus wurde von Christopherus gerufen und sie wunderten sich gar sehr und berieten sich, was zu tun sei.
  27. Schließlich frug Christopherus: »Was habet ihr denn in die Lade gegossen?«
  28. Und die Auserwählten zeigten ihm die Schalen mit den Wassern.
  29. Und Stefanus wandte sich mit Grausen ab, während Christopherus die Auserwählten frug, ob sie die schuldigen Mengen der scharfen und der aromatischen Chymie in die Wasser gegossen hätten und die Wasser erst dann, nachdem sie für ein Sechstel einer Stunde Gott, ihren Herrn angebetet, in die Lade gegossen hätten.
  30. Und die Auserwählten blickten voller Kummer auf die Lade und sprachen: »Nein, wir haben die scharfe und aromatische Chymie vergessen«.
  31. Und Christopherus sprach zu ihnen: »Verzaget nicht, ihr müßt euer Werk von neuem beginnen«.
  32. Und sie huben an und gossen neues Wasser in neue Schalen und gaben neues Nitrat hinzu.
  33. Und zogen hin, zu fragen Stefanus, wieviel Lot Wassers, scharfer und aromatischer Chymie sie geben sollten in die Schale.
  34. Stefanus seufzte schwer ob der ihm von Gott, dem Herrn auferlegte Aufgabe und sprach: »Ein halbes Lot Wassers, fünf Lot der scharfen und ein halbes Lot der aromatischen Chymie gebet in die Schalen, sodann betet für ein sechstel einer Stunde zu Gott dem Herrn und giesset die Schalen alsdann in die Lade des Lichts. Amen«.
  35. Und die Auserwählten sprachen: »Im Buch des Zaubers stehet aber fünf Lot Wassers, vierzig Lot der scharfen und fünf Lot der aromatischen Chymie«.
  36. Und Stefanus kniete nieder und bat Gott, den Herrn um eine Sintflut.
  37. Doch der Herr erhörete ihn nicht.


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